Wie gehst Du nit Verlust um?

Wally

Wir alle haben sicher schon mal einen Menschen der uns sehr nahe stand verloren. Den wir schätzten und liebten. Umso größer ist der Schmerz einen geliebten Menschen oder auch ein Tier, verloren zu haben. Sei es durch Tod, Scheidung und Trennung, Freundschaften die verloren gehen. Sich zu binden bedeutet auch Verlustangst zu haben. Denn nichts ist von Dauer und Beständigkeit.

Beziehungsabbrüche im Kindesalter bis hin zur Pubertätszeit kann ein Kind traumatisieren und seelische Verletzungen zufügen. Die Bindungsfähigkeit wird eingeschränkt, das Vertrauen auf den Partner oder sich neu zu binden, verwandet sich in Misstrauen und bei machen Menschen ist es sicher so, das durch die Verlusterfahrungen in der Kindheit und auf dem Weg zum erwachsen werden zu einer inneren Leere führen und nicht mehr bereit sind, durch eingehen von Bindungen, wieder einen Verlust hin nehmen zu müssen oder zu riskieren.

Ich erinnere mich, das ich nicht in der Lage war, wirklich Freundschaften zu schließen, sich sogar Kinder von mir absonderten, weil sie spürten ich sei anders (steht sogar in meinen Akten). Vertrauen aufzubauen fiel mir schwer, war unruhig, in mich gekehrt, und redete nie und nur wenn ich gefragt wurde. Es gab eine Schwester (damals war ich in Aachen in einem Waisenhaus) an der ich wahnsinnig hing und es machte mich wütend und aggressiv, wenn ich sah, das sie sich auch um andere Kinder bemühte. Nur wenn sie einem anderen Kind über die Haare strich, konnte ich schon ausrasten.

Und genau diese Schwester an der ich mit meiner ganzen Faser meines "Kinderherzen" damals hang, brachte mich nach Essen in ein anderes Heim. Diesen Verlust habe ich bis heute nicht überwunden.

Habt Ihr schon mal einen Menschen verloren der Euch viel bedeutet Hat?

Wie geht Ihr mit Verlust um und was macht es aus Euch?

Wally

Jetzt fällt es mir wieder ein. Damals als ich zwischen 6 und acht Jahre alt war hatte ich eine ältere Dame als Betreuerin. Ich nannte sie Tante Sophie. Tante Sophie war unheimlich lieb zu mir. Sie lud mich manchmal zu sich nach Hause ein und woran ich mich noch erinnere, dass sie mir damals einen richtig schönen Roller schenkte. Aber der hielt nicht lange. Eigentlich habe ich Tante Sophie nur noch vage in Erinnerung, sie sah gemütlich aus, mit Dutt im Haar und sie trug eine Brille. Ich habe sie geliebt. Ja und dann eines Tages als 8 oder 9 Jahre alt war, bekam ich eine Frau Brandi vor die Nase gesetzt. Tante Sophie habe ich nie wieder gesehen.

Als dann das große Thema mit der Heimkinderentschädigung kam und mir man meine Akten vorlas (allerdings nur das, was ich wußte) außer das meine so heiß geliebte Tante verstorben war. Man ließ mich ewig in den Glauben, das sie mich einfach so von heut auf Morgen verlassen hat. Niemand hielt es für nötig mir zu sagen, was mit ihr passiert war. Als ich das hörte, war ich doch leicht geschockt und ich merkte das ich ich meine Wut und Traurigkeit, die mich da über fiel, herunter schlucken mußte . Als auch meine zweite Betreuerin Frau Brandi plötzlich aus meinem Leben verschwand, die ich auch übrigens sehr mochte, klärte mich auch niemand auf. Sie war nur in Rente gegangen und dann bekam ich Frau Völker vom Jugendamt Essen die sich einen Scheiß aus mir machte.

Ich habe oft an die beiden meine Tante und Frau Brandi gedacht aber das niemand auch nur im geringsten mit mir darüber gesprochen hat, hat mich schon sehr geschmerzt.

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