Ich bin ja in einem Katholischen Heim auf gewachsen. Die Heimleitungen waren immer Priester (heute nicht mehr) und die Erzieherinnen waren Nonnen. Jeden Sonntag mußte wir in die Kirche und an manchen Samstagnachmittage, gab es in unserer Heimkirche auch Andachten.
So gehörte auch die Beichte zum Ritual. Ob es einmal im Monat- oder alle 14 Tage war, weiß ich nicht mehr so genaau, ich weiß nur, das Beichte, wenn sie angesagt war Pflicht war und wir dafür in die Kirche mußten, ob wir nun wollten oder nicht.
Ja und wenn du dann knieend im Beichstuhl warst, den Priester nur durch ein kleines vergittertes Fenster sehen konntest (manchmal konnte man ihn auch gar nicht sehen, weil er irgendein Tuch vor dem Gesicht hielt), überlegte ich mir krampfhaft, was ich denn jetzt beichten sollte, da ja jede angebliche Sünde gleich nieder geprügelt oder in sonst einer Form bestraft wurde.
Natürlich hatte man auch etwas Angst etwas zu beichten. Weil der Priester im Beichstuhl ja auch alles was wir dort sagen, an die Stationsschwester weiter geben könnte. Wir wußten ja nicht das er auch unter einer Schweigepfliicht stand oder steht.
Da wir ja keine schweren Taten wie Raub, Mord oder sonstige schweren Verbrechen begangen hatten, mußte zumindest wenn ich nur von mir spreche, mir was einfallen lassen, denn ohne Absolution, wer weiß wie viel "Ave Maria" und Vater unser" war es undenkbar die Kirche zu verlassen. So erfand man eben kleine Sünden, wie z.B. jemanden verpetzt zu haben, oder die Nonne geschlagen zu haben, (was bei Abwehrbewegunggen schon mal passieren konnte), oder geklaut hat und solche Sachen. Nach der Beichte durften wir dann wieder auf Station und niemand sprach mit uns, was da gerade eigentlich im Beichtstuhl vor sich ging.
Kennt Ihr das auch zur "Beichte" gehen
Wie habt Ihr Euchh dabei gefühlt?